Manchmal frage ich mich, warum wir so besessen von Jugend und Schönheit sind. Ich meine, klar, jeder will jung bleiben, aber zu welchem Preis? „The Substance“ hat mir diese Frage wieder schmerzhaft in den Kopf gepflanzt. Der Film zeigt eine alte Geschichte – den Wunsch, wieder jung zu sein – aber auf eine Art, die mich wirklich erschüttert hat. Bevor ich weiter schreibe, hier der Trailer zum Film:
Als ich den Trailer das erste Mal sah, dachte ich, das wäre nur ein weiterer dystopischer Film über das Älterwerden. Aber was ich dann im Kino erlebte, war etwas ganz anderes. Es war ekelhaft, verstörend, aber auch tiefgründig. Besonders diese Szene, in der Elisabeth – oder besser gesagt ihre jüngere, groteske Version Sue – auf die Bühne tritt. Ein deformierter, schleimiger Körper als das „ideale“ Ich? Wahnsinn, oder? Wenig verwunderlich, dass Leute angeblich aus dem Kino gegangen sind, als der dritte Akt los ging.
Ich erinnere mich noch an meine Tante, die irgendwann anfing, ständig Anti-Aging-Cremes zu benutzen. Sie meinte immer, es geht um „Pflege“, aber ich konnte die Angst hinter ihren Augen sehen. Angst, dass sie bald unsichtbar wird in einer Welt, die Frauen über 50 ausmustert. Genau das hat „The Substance“ für mich so getroffen. Es ist nicht nur Body Horror, es ist eine grausame Reflexion unserer Gesellschaft.
Ich denke oft darüber nach, wie weit wir gehen würden, um uns gegen den natürlichen Lauf der Zeit zu wehren. Und nach diesem Film bin ich mir sicher, dass ich lieber würdevoll älter werde – ohne Serum. Und du?