Ich muss euch von meinem neuesten Serienmarathon berichten. Zusammen mit ein paar Freunden habe ich mir die neueste Netflix-Serie „Griselda“ angesehen, mit niemand Geringerem als Sofia Vergara in der Hauptrolle. Ja, ihr habt richtig gehört, die Sofia Vergara, die wir alle aus „Modern Family“ kennen und lieben. Ich gebe zu, ich war mega gespannt, sie in einer so anderen Rolle zu sehen. Immerhin war „Modern Family“ eine meiner Go-to-Serien, als ich mein Englisch aufbessern wollte. Sofias Charakter Gloria hatte immer diesen besonderen Charme, der mir half, die Sprache mit Spaß zu lernen.
Aber zurück zu „Griselda“. Stellt euch vor, wir haben die ganze Serie an einem Stück durchgesuchtet. Die Geschichte basiert auf dem Leben von Griselda Blanco, einer der berüchtigtsten Drogenbaroninnen der Geschichte. Ich muss zugeben, die Vorstellung, Sofia Vergara in einer dramatischen Rolle zu sehen, statt in der Komödie, war zunächst gewöhnungsbedürftig. Ich meine, kann man sich Gloria Pritchett als knallharte Drogenbossin vorstellen? Schwierig, oder?
Die Serie versucht, Griselda Blanco als eine Art feministische Unterfigur darzustellen, als „Girl Boss“, wenn man so will. Und hier wird’s problematisch. Während ich die Serie schaute, konnte ich nicht anders, als mich ein bisschen unwohl zu fühlen. Die Idee, eine Person, die für so viele Gewalttaten verantwortlich ist, in einem fast schon romantischen Licht darzustellen, stieß mir sauer auf. Es ist eine Sache, eine Geschichte zu erzählen, aber eine andere, sie so zu verklären, dass man fast vergisst, um wen es eigentlich geht.
Meine Freunde und ich hatten nach dem Bingewatching eine lange Diskussion. Einerseits ist „Griselda“ fesselnd, dramatisch und visuell ansprechend. Andererseits konnten wir nicht über die Tatsache hinwegsehen, dass die Serie fast dazu einlädt, Griseldas Taten zu verharmlosen. Ja, die Serie zeigt auch ihre Brutalität, aber der Fokus auf ihre „Erfolgsgeschichte“ hat uns nachdenklich gemacht.
Versteht mich nicht falsch, ich bin ein riesiger Fan von Sofia Vergara, und ihre schauspielerische Leistung in „Griselda“ ist beeindruckend. Aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl, dass sie in Komödienrollen besser aufgehoben ist. Vielleicht liegt es daran, dass ich sie so sehr mit ihrer Rolle in „Modern Family“ verbinde, dass es schwerfällt, sie in einem komplett anderen Licht zu sehen.
Zum Schluss möchte ich sagen, dass „Griselda“ definitiv sehenswert ist, vor allem wegen der schauspielerischern Leistung ihrer Schauspielkollegen. Aber es ist wichtig, sich dabei bewusst zu machen, dass wir hier die Geschichte einer echten Person sehen, deren Leben und Taten weit entfernt von jeglicher Romantisierung sind. Es ist ein schmaler Grat zwischen Unterhaltung und Verherrlichung, und ich bin mir nicht sicher, ob „Griselda“ diesen immer perfekt ausbalanciert.
Aber was denkt ihr? Habt ihr „Griselda“ schon gesehen? Lasst uns in den Kommentaren diskutieren! Anbei noch der Trailer zur Serie, falls ihr ihn noch nicht gesehen habt.